Die Hurrikan-Saison 2018 hat bereits begonnen – und erneut blieb auch Europa davon nicht verschont. Am 14. Oktober fegten die Überreste des Sturms Leslie mit über 100 Stundenkilometern durch Nord- und Zentralportugal, ferner gingen Spanien und Frankreich in heftigen Regenfällen unter. Laut Wissenschaftlern war Leslie ein weiterer Vorgeschmack auf eine Zukunft, in der eine „westeuropäische“ Hurrikan-Saison möglich zu sein scheint. Für Entscheider stellt sich deshalb die Frage: Reicht die bisherige Schadenprävention aus?

Im FM Global Forschungszentrum, dem „Research Campus“ in Rhode Island (USA), steht den renommierten Wissenschaftlern und Ingenieuren neben den drei Laboren für Hydraulik, Elektrogefahren und Brandtechnik ein viertes Labor zur Erforschung von Elementarrisiken zur Verfügung. Hier kann auf einer 6.700 Quadratmeter großen Prüfanlage für Baumaterialen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 km/h gearbeitet werden. Glas und Baumaterialen, insbesondere Dach- und Außenwandsysteme, werden bei diesen Windexperimenten auf das Äußerste beansprucht.
Die nach dem Wirbelsturm „Andrew“ (1992) durchgeführten Forschungen führten zu Empfehlungen, die sich während des Hurrikan „Katrina“ im Jahr 2005 als sehr wirksam erwiesen. Der durch „Katrina“ entstandene Schaden fiel bei Unternehmen, welche die Empfehlungen zur spezifischen Risikoverbesserung befolgt hatten, um 80 Prozent geringer aus als bei solchen Unternehmen, denen die Empfehlungen nicht bekannt gewesen waren, da sie nicht zum Kundenstamm von FM Global zählten.
Tests mit Trümmer- und Hagelkanonen
Gefährlich sind bei stürmischem Wetter auch die umherfliegenden Trümmerteile. Um dabei entstehende Sachschäden deutlich zu reduzieren, werden zu Testzwecken Fenster, Türen und Gebäudeverkleidungen mit Holzbalken von einer Trümmerkanone beschossen. Die dabei angewendeten Geschwindigkeiten entsprechen ebenfalls denen von echten Wirbelstürmen.
Neben der Trümmerkanone steht den Schadenverhütungsingenieuren und Wissenschaftlern im „Research Campus“ des Weiteren eine Hagelkanone zur Verfügung. Mit dieser werden unterschiedlich große Eis-/Hagelkörner auf zum Beispiel unterschiedliche Dachkonstruktionen oder Fenster geschossen, um deren Widerstandsfähigkeit zu überprüfen.
Stürme können nicht vermieden werden. Doch jede Analyse eines Tests trägt dazu bei, die Prävention zu optimieren und die Schäden zu minimieren.
Ein Video zur Sturmforschung bei FM Global finden Sie hier.
Eindrücke von dem gesamten Research Campus erhalten Sie in dem folgenden Video:
Unsere „Wind-Checkliste“ finden Sie hier.
Was ein Tornado im schlimmsten Fall anrichten kann, können Sie in diesem Video sehen.